You cannot achieve ...
… anything in Africa unless you work with Africans. To do that you need to understand Africa and how it thinks and work.“ (Dowden, Richard (2008): Africa, S 340, ISBN 978-1-84627-155-7)
Dieser Satz aus dem genialen Buch von Richard Dowden über Afrika fiel mir gestern bei einem Vortrag über Afrika wieder ein, als einer der beiden Vortragenden erwähnte, Feilen gekauft zu haben, doch keiner in dem Dorf schien sie verwenden zu wollen. Worauf seine Freundin dann doch tatsächlich meinte, Einiges in Äthiopien halt nicht verstehen zu können.
Selten war ich von etwas, worauf ich wirklich neugierig war so enttäuscht wie gestern, war denn das einzige Besondere an ihrem Reisebericht über Afrika eben die Tatsache, dass sie mit ihrem großen Bus durch diesen Kontinent fuhren. Ansonsten waren sie einfach Touristen, liefen von Nationalpark zu Nationalpark, sprachen zwar immer von Ruhe, und der anderen Definition des Begriffs Zeit in Afrika, und fuhren laut Erzählung doch in ein paar Tagen etwa durch ein ganzes Land. Respekt ist für mich der Zugang zu Afrika und zu diesem gehört es meiner Meinung auch, den in Europa viel zu exzessiv betriebenen Genuss von Alkohol eben sein zu lassen. Anstatt uns über Bier und Wein zu berichten, hätte ich mir Geschichten von Erlebtem erhofft. Auch erfuhr ich bei diesem Vortrag mehr darüber wie man Reifen oder Lager repariert, als über den Kontinent Afrika. Schade, echt schade!!!
Mein Zugang zu Afrika ist ein völlig anderer. Bei mir geht es vorrangig, und fast ausschließlich um die Menschen. Ihre Geschichten und meine Erlebnisse. Stets bin ich froh, in Kenia eben niemanden von der Heimat „Europa“ zu treffen. So ist auch meine Foto Präsentation über den Alltag und das Leben in Kenia eine völlig andere. In ihr versuche ich den Zuhörern Geschichten zu erzählen und Informationen zu geben und Fotos zu zeigen, die sie wohl wo anders nicht so einfach her bekommen können. Ein Land, eine Kultur, eine Gesellschaft lebt von den Menschen. Sie sind es die Kenia für mich so faszinierend machen und nur die Tiefe der Begegnungen, viel Toleranz, Einfühlungsvermögen und Verständnis verändern und prägen einen, und nur mit Liebe zum Land kann man über dieses auch faszinierend berichten, so denke ich. Und dazu, meiner Meinung nach, gehört es eben auch, sich zu fokussieren, denn den ganzen Globus „Erde“ wird man denn nie mit ganzen Herzen begreifen, fühlen und lieben können.
Bei Interesse würde ich mich über eine Nachricht freuen!
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